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Taizé

Eine Reise mit überwältigenden Gottesdiensten – Taizé 2013

Zum bereits sechsten Mal machte sich eine Marienstatter Gruppe, bestehend aus zehn Schülerinnen und Schülern der MSS 11 und 12 sowie P. Benedikt Michels und Dr. Hauke Bietz auf den Weg nach Taizé. Von Herborn aus und mit Zwischenstationen in Karlsruhe und Freiburg erreichten wir nach einer Tagesreise mit Bahn und Bus am Samstagabend Taizé. Hier wurden wir noch im Bus von Mitarbeitern der Communauté de Taizé herzlich begrüßt und eingewiesen. Sie erklärten uns zunächst anhand einer Karte das Gelände und teilten uns einmalige Arbeiten für den Sonntag zu. Anschließend besuchten wir den ersten Abendgottesdienst. Alle waren von der Stimmung und Atmosphäre dort überwältigt. Die vielen Jugendlichen, ihre erwachsenen Begleitpersonen sowie Einzelreisende bildeten zusammen mit den Brüdern einen großen Chor, der zusammen die Taizé-Lieder sang.

Interessant waren die Gottesdienste – dreimal pro Tag – aber auch aus anderen Gründen: So saßen wir dort, anders als in unseren deutschen Gottesdiensten, alle auf dem Boden. Jeden Morgen wurde außerdem die Eucharistie ausgeteilt und die Fürbitten sowie die Bibellesung wurden in fast allen Sprachen derer gehalten, die an dem jeweiligen Tag in Taizé waren.

Am Sonntag, wurden uns dann die Arbeiten zugeteilt, die wir ab Montag täglich verrichten sollten und uns wurden unsere endgültigen Unterkünfte zugewiesen. Danach hieß es jedoch erst einmal: Freizeit! Im Laufe der Woche stellten wir fest, dass die Gottesdienste nicht die einzige Gelegenheit war, bei der gemeinsam musiziert wurde. So besuchten einige von uns zumeist abends den „Oyak“, den Kiosk von Taizé, wo fast immer irgendwer zu finden war, der Musik machte. Auch konnte man dort immer jemanden finden, mit dem man sich unterhalten konnte. An der „Quelle“ hingegen waren Reden oder Musik nicht erwünscht. Dieser Ort dient, genauso wie die Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten, vor allem dem Entspannen und Nachdenken.

 

Zudem wurden wir montags in unserem Alter entsprechende Bibelgruppen eingeteilt, in denen wir ebenfalls auf Jugendliche aus anderen Ländern stießen. Mit diesen zusammen diskutierten wir dann jeden Tag über eine andere Bibelstelle. Da sich zwar oft, aber nicht immer über das eigentliche Thema unterhalten wurde, trug dieser Teil – neben dem „Oyak“ natürlich – auch maßgeblich zur Kommunikation mit den anderen Jugendlichen bei. 

 

Nach einer entspannenden Woche folgte dann am letzten vollständigen Tag in Taizé ein Ausflug nach Cluny. Dort findet man nicht nur wichtige Bausteine des europäischen Klosterlebens, sondern auch einen Supermarché und andere Geschäfte, um sich für die Rückfahrt einzudecken. Hier konnten wir auch den typischen Charme einer französischen Kleinstadt hautnah erleben und unsere Französisch-Kenntnisse testen.

Am Ende dieser Fahrt waren einige dann doch sehr traurig, wieder abreisen und all die Personen, mit denen man eine so schöne Woche erlebt hat, zurücklassen zu müssen – obwohl sich die Heimfahrt wieder durchaus amüsant gestaltete: So wollte der Bus nach einer regulären Pause einfach nicht mehr weiterfahren, und es folgten weitere drei Stunden – diesmal außerplanmäßiger – Pause. Aber wir erreichten dank Pannendienst und Ersatzbus doch noch alle unsere Anschlusszüge und trafen um kurz vor ein Uhr in der Nacht wohlbehalten in Herborn ein.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass es schon erstaunlich ist, wie gut man eine Woche ohne Nachrichten und teilweise sogar ohne Handy auskommen kann. Stattdessen haben wir bei dieser Fahrt Frankreich, vor allem aber auch neue Leute und Gott ein wenig näher kennengelernt.

Robin Röder und Johannes Baumann (MSS 11)

Die Communauté de Taizé ist ein 1940 gegründeter, internationaler ökumenischer Männerorden im französischen Burgund. Jährlich kommen tausende Nationalitäten und Konfessionen zu den ökumenischen Jugendtreffen. Prior der Gemeinschaft ist aktuell der deutsche Katholik Frère Alois Löser. MEHR

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