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Zisterzienser machen Schule

Bodennähe

Sie stehen im Foyer des Gymnasiums und werden, wenn Sie kurz verweilen, mit einer Wandskulptur von Erwin Wortelkamp konfrontiert, die den Titel „Kreuz“ trägt. Die Arbeit hat die Form eines griechischen „T“ und steht für das Wort tapeinós, das heißt: unten, auf dem Boden der Wirklichkeit bleibend. 

Die ersten Zisterzienser haben sich in Tallage und Bodennähe begeben, um ihre Kirche und ihr Kloster zu bauen. Dem Komplex der Abtei Marienstatt gliedert sich unser Gymnasium an, das Tag für Tag Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit bietet, heute für morgen zu lernen. Derzeit etwa 80 Lehrkräfte, Referendare, Mitarbeiter im Ganztagsbetrieb und in der Verwaltung sowie eine agile Elternschaft, Jugendliche in Fülle und die Abtei als privater Träger kooperieren an diesem Lern- und Erfahrungsort. 

Auf dieser Homepage können Sie unsere Schule näher kennen lernen. Von der Bildungsgrundlage über einzelne Ereignisse bis hin zum Infoblatt „Marienstatt aktuell“ - dies alles und noch mehr können Sie online erkunden. Ob es bei Ihrem virtuellen Besuch bleibt? Vielleicht kommen Sie selbst einmal zu uns ins Tal. Herzlich willkommen heißt Sie im Privaten Gymnasium Marienstat

Abt Andreas Range O.Cist., Schulträger

Über die Grenzen reines Wissens hinaus

Seit Mai 2002 gibt es die Koordinaten des Privaten Gymnasiums Marienstatt an: das Logo – nicht mehr, aber auch nicht weniger als zwei schwungvolle schwarze Striche auf einem grauen Quadrat.

Den beiden Linien liegt die Vorstellung eines Asts mit einer gewachsenen Frucht zu Grunde – Symbol für die fruchtbaren Verbindungen, um die sich alle an Schule Beteiligten immer wieder bemühen müssen: Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern, Gremien, Schulträger, … 

Die vier Ecken des grauen Quadrats symbolisieren unsere Welt – als „Lerngegenstand“ und als Schulort. Es geht um die Vermittlung von Wissen – aber es muss immer auch über die Grenzen reinen Wissens hinausgehen! Für dieses Bildungsziel stehen die beiden Linien, die über den Rahmen hinausweisen. Das Quadrat steht aber auch für den umgrenzten Bereich des Nistertals, in dem das Gymnasium liegt, und aus dem die Schüler/innen nach ihrem Abschluss einmal heraus müssen. Auch deshalb weisen die dynamischen Striche über die Grenzen der grauen Fläche hinaus.

Das Logo, dessen Bedeutung die Gestalterinnen – die ehemalige Kunstlehrerin und Grafikdesignerin Karin Anne Beckers und die Marienstatter Abiturientin Melanie Hahmann – bewusst offen gelassen haben, lässt aber auch eine christliche Deutung zu. Man kann darin auch ein Kreuz sehen – für Christen das Zeichen der Erlösung, das über den Tod hinaus ins Leben weist.

Dass das Logo auf das Wesentliche reduziert ist, entspricht dem Geist der Zisterzienser, die die Schule bis heute tragen.

Marienstatt bleibt vielfältig und bunt!

Das Schullogo des Gymnasiums Marienstatt zeigt ein graues Quadrat und zwei geschwungene Linien, die über die Grenzen dieses Quadrats hinausgehen. Diese, so Abt Andreas, sollen das Schulmotto symbolisieren: „Über die Grenzen bloßen Wissens hinaus.“

Gerade in Zeiten von Social Media, Fake News und „Alternativen Fakten“ lohnt es sich, dass wir als Schulgemeinschaft uns der Bedeutung dieses Mottos noch einmal bewusst werden. Ziel der Schule ist es, unsere Schülerinnen und Schüler geistig und geistlich auf das Leben vorzubereiten. Hierzu gehören vor allem:

  • die Vermittlung von wissenschaftlich fundierten Fakten
  • das Hinterfragen von Nachrichten und Quellen: Wie glaubwürdig sind Nachrichten, wie vergleicht und beurteilt man unterschiedliche Quellen?
  • die Aufforderung und der Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, wie es Immanuel Kant in Anlehnung an ein lateinisches Sprichwort formulierte.

Wir alle - Lehrer und Eltern - sind gefordert, aufmerksam zu sein und jeder Form von Herabsetzung oder Hass-Botschaft entgegenzutreten und den Schülerinnen und Schülern Orientierung und Unterstützung zu geben.

  • Das Private Gymnasium Marienstatt steht von Beginn an in der Tradition des christlichen Humanismus. Zum Humanismus gehört aber nicht nur die Rückbesinnung auf die antike Tradition, die römischen und griechischen Schriftsteller, sondern vor allem die Humanität, also die Menschlichkeit. Worin liegt diese Humanität? In der menschlichen Vernunft ebenso wie dem Bewusstsein, dass alle Menschen in ihrem Mensch-Sein miteinander verbunden sind und sich gegenseitig in ihren Unterschieden und in ihrer Individualität akzeptieren und tolerieren.
  • Das Christentum war seit den Anfängen eine Religion, die allen Menschen aus allen Kulturen offen gegenübersteht. Auch in Marienstatt werden zahlreiche Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen stammen. Der christliche Gedanke und die christlichen Werte drücken sich vor allem in den Tugenden der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe aus. Es stärkt das Miteinander aller, wenn jeder sich dem anderen offen zuwendet, wenn wir niemanden diffamieren oder ausgrenzen, keine Verleumdungen dulden und dort, wo Hilfe gebraucht wird, tatkräftig anpacken.

Wir möchten auch in Zukunft durch verschiedene Aktionen sowohl im als auch außerhalb des Unterrichts diese christlich-humanistische Tradition in den Vordergrund rücken, um deutlich zu machen, dass Toleranz und Nächstenliebe nicht nur eine christliche Pflicht sind, sondern dass Vielfalt eine Bereicherung ist und Freude macht. Deshalb:

Marienstatt bleibt vielfältig und bunt!

Dr. Andreas Schlick, Gudrun Baldus - für das Kollegium und den Schulelternbeirat

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