Eine Reise zur Selbstfindung
Jedes Frühjahr brechen wir mit unseren 8. Klassen zu den „Tagen der Orientierung“ (TdO) in der Jugendbildungsstätte des Bistums Limburg auf. Den Anfang macht die 8b in der Zeit vom 02. bis zum 04. April, gefolgt von der 8c (05. bis 07. Mai) und schließlich der 8a (07. bis 09. Mai). Diese Veranstaltung ist ein fester Bestandteil unseres schulseelsorgerischen Engagements und bietet den Schülerinnen und Schülern eine wertvolle Gelegenheit zur Selbstreflexion und Identitätsfindung.
Ziele und Methodik der Tage der Orientierung
Die Pubertät ist eine Zeit der Suche und des Wandels. Fragen wie „Wer bin ich?“, „Wie sehen mich die anderen?“ und „Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben?“ stehen im Mittelpunkt dieser Phase. Die TdOs sollen den Schülerinnen und Schülern helfen, sich diesen existenziellen Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Dabei setzen wir bewusst auf einen Ortswechsel, um neue Reize zu schaffen und eine andere Perspektive zu ermöglichen.
Programm und Aktivitäten
Kooperative Spiele: Zu Beginn steht das Kennenlernen der Klasse im Vordergrund, das durch kooperative Spiele wie die „Bombenentschärfung“ gefördert wird. Diese Spiele machen schnell deutlich, wie die Klassenstrukturen, Rollenverteilungen und Kommunikationsmuster aussehen.
Kreative Selbstreflexion: Die Schülerinnen und Schüler innen gestalten eine „Selbst- und Fremdwahrnehmungs-Kiste“, in der sie ihre Innen- und Außensicht kreativ darstellen. Diese Übung fördert die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und ermöglicht niederschwellige Gesprächseinstiege.
Intensive Gesprächsphasen: In Gesprächsrunden wie dem „heißen Stuhl“ oder durch die Erstellung von „Lebenslinien“ reflektieren die Schülerinnen und Schüler über persönliche Erlebnisse und Werte. Diese Phasen bieten Raum für offene und einfühlsame Gespräche über Freundschaft, Familie und persönliche Herausforderungen.
Rollenfindung im Klassenverband: Mithilfe von Modulen wie „Aufgabenfelder auf einem Schiff“ werden die Rollen innerhalb der Klasse thematisiert. Dies fördert das Verständnis für die eigene Position und die der Mitschülerinnen und -schüler.
Spirituelle Umrahmung
Die Tage werden durch Morgen- und Abendimpulse in der Kapelle von Kirchähr eingerahmt, die Raum für Besinnung und innere Einkehr bieten.
Begleitung und Betreuung
Die Klassen werden jeweils von zwei Schulseelsorgenden und einer weiteren Lehrkraft begleitet. Diese Begleitung gewährleistet eine unterstützende und sichere Umgebung, in der die Schülerinnen und Schüler offen über ihre Gedanken und Gefühle sprechen können.
Fazit
Die „Tage der Orientierung“ sind eine wertvolle Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, sich selbst besser kennenzulernen und sich mit wichtigen Lebensfragen auseinanderzusetzen. Sie bieten einen flexiblen Rahmen, der es ermöglicht, auf die individuellen Bedürfnisse der Klassen einzugehen. Auch wenn nicht alle Probleme in den zweieinhalb Tagen gelöst werden können, sind die TdO oft „Türöffner“ für weitere Gespräche und Maßnahmen.