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Fahrt nach Taizé beeindruckte die Jugendlichen

Rund 1000 Jugendliche sitzen in einer Kirche auf dem Boden, singen und beten gemeinsam – was wie eine Utopie klingt, wird Woche für Woche im kleinen burgundischen Ort Taizé Wirklichkeit. 26 Marienstatter gehörten zu den Gästen der ökumenischen Gemeinschaft, die seit Jahrzehnten Jugendliche aus aller Herren Länder anzieht. Drei Gebete mit den weltbekannten „Gesängen aus Taizé“ bilden den täglichen Rahmen; Zeiten von internationalen Kleingruppengesprächen und der Arbeit ergänzen den „Taizé-Rhythmus“.

Bunte T-Shirts mit dem Logo des Weltjugendtags, Jugendliche aus aller Herren Länder, Gebete mit rund 1000 jugendliche Pilgern – die 26 Schülerinnen und Schüler des Privaten Gymnasiums der Zisterzienserabtei Marienstatt erlebten in Taizé (Frankreich) eine intensive, fröhliche, nachdenkliche, tiefgehende und bewegende Woche. Seit 2008 bietet – mit einer Corona-Pause -  das Zisterziensergymnasium eine Fahrt nach Taizé an, zu der sich interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler anmelden konnten – 26 Zehn-, Elft- und Zwölftklässler nutzen das Angebot.

Ein fester Tagesablauf prägt die Tage in der „Communité“. Im Zentrum des Tages stehen die drei Taizé-Gebete: Diese setzen sich zusammen aus den bekannten „Gesängen aus Taizé“, Bibellesungen in den Sprachen der an den Treffen teilnehmenden Jugendlichen und einer rund zehnminütige Stille. „Es ist faszinierend, dass 1000 Jugendliche in der Stille in der übervollen Kirche sitzen und Zwiesprache mit Gott halten“, zeigt sich eine Marienstatter Teilnehmerin angetan. Die Jugendtreffen leben davon, dass jeder Gast mit anpackt: Vom Spüldienst über die Essensausgabe bis hin zu Übersetzungsarbeiten reicht das an Arbeit vorhandene Repertoire – die Marienstatter fanden sich überall wieder. „Die Arbeit macht hier richtig Spaß und ist ein wichtiger Teil unseres Aufenthalts“. In den Nachmittagsstunden luden die Brüder der Gemeinschaft, die sich mittlerweile aus 83 Brüdern aus 37 Nationen und allen christlichen Konfessionen zusammensetzt, zu Bibeleinführungen ein. Dabei nahmen die Brüder in diesem Jahr prägnante Stellen der vier Evangelien genauer unter die Lupe und übertrugen deren Aussage auf die Lebenswelt der Jugendlichen. Anschließend trafen sich die jugendlichen Teilnehmer in internationalen Kleingruppen, um über die Impulse der Bibeleinführungen, Fragen des Glaubens und des Lebens zu diskutieren. Die Marienstatter zeigten sich von der „Tiefe“ der Gespräche und von den Sichtweisen der internationalen Gesprächspartner beeindruckt. „Die Bibelgruppen waren wirklich toll: Wir waren mit Polen, Engländern und Spaniern zusammen und es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich der Blick auf den Glauben ist“, resümierte ein Marienstatter.

Die Westerwälder waren von ihrem Aufenthalt in Taizé begeistert: „Dieser Ort ist einfach etwas Besonderes“, erklärten die Jugendlichen bei einem Treffen mit Frère Philipp, der sich für die Betreuung der deutschen Gäste mitverantwortlich zeichnet und sich mit den Marienstattern zum Gespräch verabredet hatte. In dieser Gemeinschaft der Jugendlichen könne man viel leichter über Gott reden. Eine Elftklässlerin zeigte sich von den „Gebeten mit den wunderschönen Taizé-Gesängen“ begeistert: „Für mich macht Taizé besonders die Gemeinschaft aus, welche sich sehr gut in den Gottesdiensten widerspiegelt. Die gemeinsamen Gesänge und die Ruhezeit verleihen einem ein besonders Gefühl von Zusammenhalt und man fühlt sich Gott besonders nahe“. 
Eine andere Schülerin ergänzt: „Gott zu begegnen, das passiert in Taizé fast automatisch. Ob in der Kirche, in anderen Menschen oder in der Stille, man kann ihn überall finden. Für mich war vor allem die Quelle, die ein bisschen versteckt mitten in der Natur lag, ein Ort, um mit Gott ins Gespräch zu kommen“. Die Fahrt nach Taizé ist mittlerweile fester Bestandteil des Schulprogramms und soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, Glauben zu erleben und zu entdecken. Betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von den beiden Marienstatter Lehrern und Schulseelsorgern Alexandra Cäsar und Christian Pulfrich. 

 

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