Nachdem man im letzten Jahr noch mit zwei Mannschaften beim Bundesfinale in Berlin vertreten war (2x Platz 6.), reiste man dieses Mal mit einer Jungenmannschaft der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2008 und jünger) voller Vorfreude und Motivation nach Berlin. Das Ziel war klar: Nach der Landesmeisterschaft eine Platzierung unter den acht besten Mannschaften Deutschlands, oder anders gesagt, der Einzug in das Viertelfinale.
Die Anreise am Sonntag, 18.05.25 mit dem ICE verlief reibungslos und wurde nach dem einchecken im Hotel MEININGER, nahe des zoologischen Gartens abends mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet. Durch eine Änderung im Zeitplan, stand der Montag zur freien Verfügung. Dieser wurde mit dem Besuch der Handballvorrunde, Shopping und dem Besuch von ein paar Sehenswürdigkeiten voll ausgenutzt.
Sportlich wurde es Dienstag. Nachdem die Mannschaft im Vorjahr noch in der Wettkampfklasse III spielberechtigt war, musste die Mannschaft altersbedingt in der WK II starten. Obwohl die Mannschaft leicht verändert an den Start ging, war man im Vorfeld optimistisch das Mindestziel Platz 8. zu erreichen.
In der Gruppenphase wurden die ersten beiden Gegner (Gymnasium Halle (Saale) und Löbau) souverän und mit mannschaftlicher Geschlossenheit mit 6:3 und 7:2 besiegt. Um den Gruppensieg ging es im dritten Vorrundenspiel gegen das Lessing Gymnasium Düsseldorf. Der Gegner aus Nordrhein-Westfalen ist traditionell mit Nationalspielern besetzt und dementsprechend immer Favorit auf den Titel. Beim chancenlosen 1:8 konnten Linus Hellwig/Tom Schimmelfennig im Doppel für den verdienten Ehrenpunkt sorgen.
Somit war klar, dass wir nun als Gruppenzweiter im Viertelfinale auf einen Gruppensieger treffen würden. Der Gegner war kein Unbekannter, dass Rotenbühl Sportgymnasium aus Saarbrücken. Schon vor 2 Jahren traf man in der Runde der letzten 8 auf die Saarländer, wo man sich knapp geschlagen geben musste. Altersbedingt trat die Mannschaft aus Saarbrücken allerdings in veränderter Aufstellung auf, wonach man sich durchaus Chancen ausrechnete. Es entwickelte sich ein offenes, emotionales Spiel, welches bis zuletzt hochspannend bleiben sollte. 0:2 stand es nach den ersten beiden Partien. Zumindest einen Sieg aus zwei Spielen hatte man sich erhofft. Im hinteren Paarkreuz siegten Linus Hellwig und Jonah Schulz klar in ihren Einzeln. Nachdem Phil Schweitzer und Noah Weber ihre Spiele abgeben mussten, war klar das beim Spielstand von 2:4 nun alle 3 verbleibenden Spiele gewonnen werden mussten. Mit einer großen Energieleistung wurde dies in die Tat umgesetzt. Mit tollen Leistungen konnten Leandro Hein und Jannis Schröder ihre Einzel knapp gewinnen. Jannis Schröder blieb dabei nervenstark und gewann hauchdünn im letzten Satz. Somit sollte das letzte Doppel beim Stand von 4:4 Punkten die Entscheidung bringen. Mit 3:0 Sätzen gewannen Hellwig/Schulz ihr Doppel souverän, womit der Halbfinaleinzug schließlich perfekt gemacht wurde. Ungläubig stellte das Team zunächst fest, dass man damit ins Halbfinale eingezogen war und nun um die Plätze 1-4 spielen sollte.
Am zweiten Wettkampftag wartete morgens früh der zweite Topfavorit auf den Titel, das Sportgymnasium aus Erfurt. Hier wurden den Jungs aus Marienstatt in einer knappen Stunde die Grenzen aufgezeigt, 0:5 das klare Ergebnis. Lediglich Phil Schweitzer/Noah Weber im Doppel konnten einen Satzgewinn für sich beanspruchen. Die Schule aus Erfurt sollte später der ganz große Wurf gewinnen, indem man im Finale Düsseldorf schlug und somit Deutscher Schulmeister wurde.
Im abschließenden Spiel um die Bronzemedaille gegen das Gymnasium Fulda waren die Vorzeichen ähnlich wie in den Runden zuvor. Auch wenn die Spiele knapper zugingen als noch davor gegen Erfurt, war man letztendlich chancenlos. Phil Schweitzer zeigte in diesem Spiel seine beste Leistung und konnte seinen bekannten Gegner bezwingen und beim 1:5 für den verdienten Ehrenpunkt sorgen.
In der Gesamtbetrachtung mit Platz 4. kann man sehr zufrieden sein. Noch mehr, wenn man bedenkt, dass in jeder Disziplin Sportschulen antreten, die grundsätzlich sehr stark besetzt sind. Zudem können nahezu alle Schüler im nächsten Jahr nochmals in der Altersklasse WK II starten. Wir werden wieder angreifen.
Abgerundet wurde die erfolgreiche Reise am Mittwoch dem Besuch der traditionellen Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling Halle bei Musik, Show und der offiziellen Siegerehrung, bevor es Donnerstags morgens wieder Richtung Heimat ging.
Auch im nächsten Jahr greifen wir wieder an, wenn es hoffentlich wieder heißt:
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“!