Marienstatt meets Metropole
Im zweiten Halbjahr der 9. Klasse steht die Abschlussfahrt dieser Jahrgangsstufe an. Denn die 10. Klasse ist als Eingangsstufe der Oberstufe bereits in Kursen organisiert und der Klassenverband, in dem man seit der Ankunft im Marienstatt gemeinsam gelernt hat, ist dann "Geschichte".
Die Klassenleitungen planen zusammen mit den Schüler/innen und Ihren Eltern eine Fahrt in eine deutsche Metropole - häufig ist es aus gutem Grund Berlin, aber ebenso beliebt sind München oder Hamburg als Ziel.
Auf dem Programm der Fahrt, in der es wortwörtlich aus dem Rahmen des Tals der Nister hinaus geht, stehen sozio-kulturelle, historische und politische Highlights. Ganz nebenher, aber doch eigentlich ganz zentral läuft dabei ein unschätzbar wichtiger sozialer Lernprozess der Klassengemeinschaft, in der neue Akzente gesetzt werden.
Als Beispiel für die Gestaltung einer solchen Fahrt finden Sie hier den Fahrtenbericht der 9. Klasse aus dem Schuljahr 2016/17.
Abschlussfahrt Mittelstufe in Klasse 9
Zwei Klassen, fünf Tage und ein abwechslungsreiches Programm: Hamburg war für die beiden Klassen 9a und 9c eine Reise wert. Da, wo in der Folgewoche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der US-amerikanische Präsident Donald Trump, der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und andere bedeutsame Politiker beim G20-Treffen große Weltpolitik machen, erkundeten die Marienstatter die Stadt zwischen Alster und Hafen. Zentral untergebracht in einem Hostel am Hauptbahnhof unternahmen sie schon am ersten Abend eine Erkundung, welche am Jungfernstieg endete. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c bauten eine Zusatzrunde ein und erkundeten den Stadtteil Sankt Georgen: Hier spielt der Krimi „Elbtod“ von Klaus Spieldenner, der zuvor im Deutschunterricht bearbeitet wurde.
Der Folgetag stand ganz im Zeichen der Stadterkundung: Vom Rathaus der Hansestadt ging es in die Deichstraße, wo 1284 der große Stadtrand ausbrach und 60 Prozent der Anwohner starben. Weiter ging es in die Hafencity, in der sündhaft teure Eigentumswohnungen entstanden sind – das neue Viertel hat durch Mischbebauung durch die alten Speicher und den hypermodernen Neubauten einen ganz besonderen Charme. Die Elbphilharmonie bot das nächste Highlight: auf der gewölbten Rolltreppe „TUBE“ ging es in 2:30 Minuten nach oben auf die „Placa“. Von dort hat man einen herrlichen 360-Grad-Rundblick über Hafen, Innenstadt und Speicherstadt. Nach einer Mittagspause an den Landungsbrücken erklommen die Marienstatter die Treppen nach Sankt Pauli mit Reeperbahn und Davidswache. Den Abschluss bildete der Besuch des „Michels“. Von der Aussichtsplattform der Hamburger Hauptkirche konnte man eindrucksvoll den Weg nachvollziehen, den man an Morgen und Mittag genommen hat. Ein abendlicher Rundgang über die belebte Reeperbahn rundete den Tag ab.
Höhepunkt des folgenden Tages war für viele Schüler der Besuch des Miniaturwunderlandes mit seinen detailreichen Darstellungen von Italien, der Schweiz, Hamburg, Amerika, Skandinavien und Mitteldeutschland. Unglaublich, wie detailgenau die Miniaturbauer die Welt nachgebaut und durch Eisenbahnen, Flugzeuge, Autos und zahlreichen Lichtern die Welten zum Leben erweckt haben.
Am Nachmittag ging es auf Hafenrundfahrt: Bei herrlichem Wetter erkundeten die Marienstatter die Elbestadt vom Wasser aus. Während einige Schüler den Abend im Hostel verbrachten, machten sich andere auf eine nächtliche Tour durch Hamburg. Nachdem man den alten Elbtunnel durchwanderte, bot sich von der Hafenseite aus ein herrlicher Panoramablick. Bei Einbruch der Dämmerung ging es nochmals auf die „Placa“ der Elbphilharmonie.
Der letzte ganze Tag war der „Tag der Kultur“, welchen die Schüler nach eigenen Interessen gestalten konnten: Der Tierpark „Hagenbeck“, „Hamburg Dungeon“ oder das HSV-Stadion standen auf dem Programm.
Den Abschluss der Fahrt bildete der Besuch der beiden Musicals „Der König der Löwen“ und „Hinterm Horizont“. Nach dem Genuss dieses klassischen Stückchen Hamburgs, trat man nach fünf Tagen voller Eindrücke und Erlebnisse die Heimfahrt und gleichzeitig die Sommerferien an.
Text und Bilder: C. Pulfrich