Am Mittwoch, den 13. März 2024 machten sich die drei Philosophie-Kurse der Oberstufe auf den Weg nach Bonn, um dort die Ausstellung anlässlich des 300. Geburtstags Immanuel Kants zu besuchen.
Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle beschäftigt sich zum einen mit der Person Immanuel Kant und zum anderen mit seinen vier philosophischen Fragen.
In der Führung durch die Ausstellung wurden Kants wichtigste philosophische Theorien vorgestellt und erklärt.
Zunächst wurde die Epoche der Aufklärung erklärt, um so ein Verständnis für den Zeitgeist während Kants Leben zu schaffen. Denn obwohl Kant seine Heimat Königsberg nie verließ, erreichten ihn viele Informationen durch den in der Stadt ausgeprägten Handel, Briefe und Reiseberichte. Außerdem hatte Kant oft Besucher der Stadt als Gäste zum Gespräch, um seinen Horizont zu weiten.
Die erste der vier Fragen Kants, „Was kann ich wissen?“, beantwortet er mit dem Kritizismus, einer Synthese der klassischen erkenntnistheoretischen Ansätze des Rationalismus und des Empirismus. Das heißt, dass der Mensch gewisse grundsätzliche Begriffe und Ideen von Geburt an besitzt und sich andere später durch Erfahrungen aneignet.
Die zweite Frage nach dem richtigen Handeln beantwortet Kant mit seinem berühmten kategorischen Imperativ. Jeder Mensch soll so handeln, dass es wünschenswert wäre, wenn alle so handelten.
„Was darf ich hoffen?“ Laut Kant darf der Mensch auf die Existenz eines Gottes hoffen, da man diesen weder widerlegen noch beweisen kann, was es erst möglich macht, zu glauben.
Kant betont aber auch die Relevanz menschlichen Handelns, die dadurch nicht abgeschwächt werde.
Die vierte Frage nach dem Wesen des Menschen beantwortet Kant mit seinem Bild des Menschen als Vernunftwesen, das in der Lage ist, nach dem eigenen Verstand zu handeln. Zudem wurde Kants Ansicht, dass dem Menschen kein dinglicher Wert zugeordnet werden könne und jeder Mensch über die gleiche Würde verfügt, hervorgehoben.
Neben den Antworten auf seine Fragen erfuhren wir auch viel über Kant als Person: seine Größe (1,57m), seinen Stil (senfgelbe oder braune Westen) und seinen aufs Genaueste getakteten Tagesablauf.
Auch seine wohl zu seiner Zeit passenden sexistischen und rassistischen Stereotype fanden Erwähnung. Außerdem erfuhren wir, dass seine Texte deshalb so schwer zu lesen sind, weil Kant sich an der lateinischen Satzstruktur orientierte.
Als wir uns auf den Weg in die Innenstadt Bonns machten, waren unsere Köpfe also gefüllt mit vielen neuen Fakten über Kant und vor allem mit neuen Perspektiven auf seine philosophischen Ideen, die wir teilweise auch schon aus dem Unterricht kannten.